Einspielen und pflegen
Eine neue Holzblockflöte muss eingespielt werden.
Geben Sie Ihrem Instrument Zeit, sich an die beim Spielen auftretende Feuchtigkeit und Wärme zu gewöhnen. In dieser Zeit können Sie sich mit den Besonderheiten Ihrer Blockflöte vertraut machen.
Spielen Sie in den ersten drei bis vier Wochen täglich – aber nicht länger als 20 Minuten. Bevorzugen Sie ruhige Passagen. Erforschen Sie jeden einzelnen Ton: Wie klingt er am schönsten?
Experimentieren Sie mit dynamischen Spielarten. Suchen Sie Grenzen, aber strapazieren Sie Ihre Flöte besonders in den hohen Lagen nicht zu stark.
Ältere Blockflöten, die längere Zeit ungespielt geruht haben, müssen erneut eingespielt werden.
Blockflöten mit Kunststoffkopf sind sofort uneingeschränkt spielbereit.
Holz ist ein lebendiger Werkstoff: Deshalb wird der Windkanal vom Flötenbauer vorsorglich etwas weiter ausgearbeitet, damit während der Einspielphase die Blockbahn geringfügig aufquellen kann. Es kann jedoch vorkommen, dass der Block vor allem bei größerer Beanspruchung mehr als erwartet arbeitet und sich Anspracheprobleme oder „Heiserkeit” einstellen. In diesem Fall hilft eine einfache Korrektur des Blockes in unserer Blockflötenklinik.
Wärmen Sie das Instrument vor, besonders in der kalten Jahreszeit: z. B. unter dem Arm oder in der Hosentasche. Sie beugen dadurch verstärkter Kondenswasserbildung und somit Heiserkeit und Anspracheproblemen vor.
Trocknen Sie die Flötenteile nach dem Spiel sorgfältig aus. Hierfür eignet sich eine Wischerstange mit einem nicht fusselnden Baumwolltuch. Vergessen Sie nicht, das angesammelte Kondenswasser auszublasen.
Hierzu verschließen Sie den Flötenkopf am Zapfenende mit der flachen Hand und blasen den Windkanal von der Labiumseite her kräftig durch.
Vorsicht: Viele Spieler blasen den Windkanal durch, indem sie den Finger auf das Labium legen. Auf keinen Fall darf das Labium dabei mit dem Fingernagel in Berührung kommen, weil dadurch seine empfindliche Kante beschädigt werden kann!
Lassen Sie Ihre Flöte offen an der Luft nachtrocknen. Dafür sollten Sie das Instrument nicht zusammengesteckt lassen, denn so können Verformungen oder gar Risse an den Zapfenverbindungen entstehen!
Blockflöten, die nicht genügend nachtrocknen können, neigen zu Schimmelbildung!
Schützen Sie Ihre Flöte vor größeren Temperaturschwankungen, die zu Spannungsrissen führen können. Vermeiden Sie Hitzeeinwirkung, zum Beispiel im Auto oder auf dem Fensterbrett, denn das zur Imprägnierung verwendete Paraffin könnte ausschmelzen.
Hin und wieder sollten Sie Ihre Blockflöte reinigen: Mit einem feuchten Tuch abwischen, eventuell mit einem Tropfen Spülmittel. Vor allem im Bereich des Schnabels setzen sich meist Gebrauchsspuren ab, die sich so entfernen lassen. Der Windkanal kann mit Hilfe einer Vogelfeder vorsichtig gereinigt werden.
MOLLENHAUER-Blockflöten aus Kunststoff können in der Spülmaschine gereinigt werden.
Die Zapfenverbindungen Ihrer Holzblockflöte brauchen Pflege, damit sie immer elastisch und leicht gängig bleiben. Hierzu nehmen Sie das jedem Instrument beiliegende Zapfenfett, das nur sparsam aufgetragen wird. Bitte entfernen Sie überschüssige Fettreste, damit sie sich nicht etwa an den Tonlochrändern festsetzen. Drehen Sie schwer gängige Zapfenverbindungen immer nur in eine Richtung. Dann geht es leichter!
Blockflöten mit Klappen brauchen besondere Aufmerksamkeit: Fassen Sie beim Auseinander- oder Zusammendrehen Ihre Blockflöte immer am Flötenkorpus oberhalb oder unterhalb der Klappe an, um den Klappenmechanismus nicht zu verbiegen. Wenn eine Klappe nicht mehr leichtgängig und geräuschlos läuft, braucht sie vielleicht einen Tropfen Öl, den Sie zwischen die Scharniere geben. Als hochwertiges Pflegemittel empfehlen wir ein dickflüssiges, synthetisches Spezialöl, wie das Hetman Nr.6 Heavy Slide Stimmzugöl. Es gewährleistet die Mobilität und eine geräuscharme Funktion der Klappenmechanik.
Anti-Kondens (Best.-Nr. 6138) ist eine Mischung aus Bio-Spülmittel und Wasser. Es entspannt die Oberfläche störender Wassertröpfchen im Windkanal, die so zu einem flachen Feuchtigkeitsfilm verlaufen. Anti-Kondens ist ein wirksames Hilfsmittel gegen Heiserkeit der Blockflöte, die durch Tröpfchenbildung im Windkanal verursacht wird.
Unser Pflegeset (Best.-Nr. 6132) enthält alles, was Sie zur Pflege Ihrer Holzblockflöte brauchen, inklusive ausführlicher Pflegeanleitung.
Ölen – genau erklärt
Einige Holzblockflöten müssen in gewissen Zeitabständen geölt werden, um vor der beim Spielen entstehenden Feuchtigkeit geschützt zu sein. Hierdurch bleiben Klang und Ansprache in voller Schönheit erhalten. Anderenfalls laugt das Holz aus, die Oberflächen im Bereich der Innenbohrung werden rau, und es könnten beim Quellen und Trocknen sogar Risse oderMaßveränderungen entstehen.
Die Häufigkeit des Ölens hängt von der Holzart und der Beanspruchung des Instrumentes ab, denn die vom Blockflötenbauer vorgenommene Imprägnierung verbraucht sich im Bereich der Holzoberflächen durch die im Instrument auftretende Feuchtigkeit. In der Regel sollte man zwei- bis dreimal im Jahr ölen. Beobachten Sie Ihr Instrument: Beginnt das Holz, in der Innenbohrung matt und grau zu werden, benötigt es Öl. Glänzt es dagegen leicht fettig, dann ist es noch gut versorgt.
Leinöl ist das traditionelle Holzbläser-Öl. Es härtet zu einem glatten, feinen Film aus, der Ihre Flöte besonders gut gegen Feuchtigkeitseinflüsse schützt, und wäscht sich nicht so schnell wieder aus, wie zum Beispiel das dünnflüssigere Mandelöl.
Achtung: Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden!
Lassen Sie deshalb Tücher, die Sie zum Ölen verwendet haben, ausgebreitet an der Luft trocknen. Wenn das Öl ausgehärtet ist, können Sie die Lappen in den Hausmüll geben.
Block und Windkanal dürfen nicht mit Öl in Berührung kommen! Dies ist die wichtigste Grundregel, die unbedingt beachtet werden muss. Das Öl hat die Aufgabe, das Holz durch seine Wasser abstoßende Wirkung zu schützen. Im Bereich von Block und Windkanal ist dies jedoch unerwünscht: Der Block soll in der Lage sein, das Kondenswasser aufzusaugen. Hier würde Öl zu störender Tröpfchenbildung und somit zu Heiserkeit führen. Deshalb wird das Kopfstück beim Ölen stets aufrecht gehalten, damit kein Öl aus der Innenbohrung an die Stirnfläche des Blocks fließen kann. Blöcke aus Synpor dürfen in keiner Weise mit Öl in Berührung kommen.
Das Mollenhauer-Pflegeset (Best.-Nr. 6132) enthält u.a. folgende Materialien, die Sie zum Ölen Ihrer Blockflöte benötigen: Blockflötenöl, Antikondens, Wischerbürste, Kunststoffwischerstange, Holzwischerstange, Kleiner Pinsel, Pfeifenputzer, Fettstift. Zusätzlich brauchen Sie: ein kleines Baumwolltuch (saugfähig, aber nicht fusselnd!), eine Unterlage zum Ablegen der geölten Flötenteile.
Ölen in vier Schritten
1. Schritt: Instrument vorbereiten
Nur ein völlig trockenes Instrument wird geölt, damit das Öl wirklich in alle Poren eindringen kann und nicht etwa vorhandene Restfeuchtigkeit im Holz einschließt. Das bedeutet, dass Sie Ihre Flöte mindestens 12 Stunden vor dem Ölen nicht mehr spielen sollten.
Blockflötenklappen müssen geschützt werden, denn weder die Polster noch die Mechanik selbst dürfen mit dem Öl in Berührung kommen. Die verwendeten pflanzlichen Öle härten aus und würden die Beweglichkeit der Klappe beeinträchtigen. Deshalb schieben Sie ein zusammengefaltetes Stück Frischhaltefolie zwischen Tonloch und Klappenpolster, damit kein Öl aus der Bohrung heraus an die Klappe dringen kann. Die Flötenteile stets so halten, dass die Klappen nach oben schauen!
2. Schritt: Flötenteile ölen
Mittelstück und Fuß werden mit Hilfe des Wischerstabes und eines
ölgetränkten kleinen Baumwolltuches (nicht fusselnd!) oder eines Stückes Küchenkrepp innen gründlich eingeölt und zum Einziehen abgelegt.
Flötenteile mit Klappen werden dabei so ausgerichtet, dass sie mit den Klappen nach oben liegen.
Der Flötenkopf erfordert besondere Sorgfalt: Das Kopfstück mit dem Schnabel nach oben halten, damit kein Öl in Richtung Block fließen kann. Den Wischerstab mit dem Tuch nun von unten in die Innenbohrung der Flöte einführen und mit leichten Drehungen bis kurz vor den Block schieben. Dabei durch die Aufschnittöffnung („Fenster”) beobachten, damit kein Öl an die Stirnfläche des Blockes gelangt!
Das Labium wird mit dem kleinen Pinsel eingeölt, ohne den Block zu berühren. Bei größeren Instrumenten können auch die Seitenwände (Schenkel) des Fensters geölt werden – bei kleineren (Sopranino, Sopran) sollte man davon absehen, damit kein Öl in den Windkanalbereich kriechen kann. Die Rückseite des Schnabels kann zur Auffrischung des Holzes mit einem winzigen Tropfen Öl eingerieben werden, nachdem man ihn von Verschmutzungen gereinigt hat.
Geölte Blockflöten werden von außen mit einem leicht öligen Lappen abgerieben: Dadurch lebt die Maserung wieder auf, selbst kleine Kratzer und Gebrauchsspuren verschwinden.
Lackierte Flöten werden von außen nicht geölt. Von innen dürfen Sie geölt werden, jedoch vorsichtig und nicht zu feucht.
3. Schritt: Öl einwirken lassen
Lassen Sie das Instrument mindestens 10 Stunden ruhen. Hierzu muss das Kopfstück senkrecht aufgestellt werden, damit kein Öl zum Block läuft.
4. Schritt: Restliches Öl abwischen
Entfernen Sie überschüssiges Öl, indem Sie alle Flötenteile mit einem sauberen Tuch gründlich trocken reiben. Dieser Arbeitsschritt darf auf keinen Fall ausgelassen werden, denn überschüssiges Öl kann zu einem ranzigen, klebrigen Film verharzen, der sich nur sehr schwer wieder entfernen lässt.
Trocknen Sie die Tonlöcher mit Hilfe eines Pfeifenputzers, denn Öl, das hier stehen bleibt, kann die Stimmung Ihrer Blockflöte nachteilig beeinflussen.
Siehe auch Artikel aus dem Windkanal 2000-4: »Eine ölige Sache« Ölen oder nicht ölen – das ist hier die Frage.
Eine ölige Sache
Antikondens: Erste Hilfe bei Heiserkeit
Blockflötenheiserkeit kann durch Kondenswasser-Tröpfchen im Windkanal entstehen.
Das MOLLENHAUER-Antikondens (Best.-Nr. 6138) besteht aus einer Mischung aus Wasser und Bio-Spülmittel, das die Oberflächenspannung des Kondenswassers reduziert: So bildet es keine störenden Tröpfchen mehr, sondern fließt als glatter Film ab. Träufeln Sie das Antikondens am besten von unten in den Windkanalausgang, so dass es sich auf Block- und Kanaloberbahn verteilen kann. Anschließend blasen Sie kräftig in die Aufschnittöffnung und decken dabei die Kopfbohrung am unteren Ende luftdicht ab: Überschüssiges Antikondens wird so heraus geblasen und kann am Windkanaleingang abgewischt werden.
Um Tröpfchenheiserkeit vorzubeugen, sollte der Flötenkopf vor dem Spielen gut vorgewärmt werden (am Körper tragen). Falls die Flöte nach der Einspielzeit hartnäckig zu Heiserkeit neigt, ist möglicherweise der Block zu hoch gequollen. Hier hilft ein Check in unserer Blockfötenklinik.
Holzarten für Blockflöten
Klangreichtum aus edlen Hölzern
Maßgebend für den Klang einer Blockflöte ist in erster Linie die Bauweise, das Instrumentenkonzept. Doch auch durch die Holzart wird der Klang des Instruments beeinflusst. Die Frage nach dem „besten Holz” ist eine Angelegenheit der individuellen Klangvorstellung, des Einsatzbereiches des Instrumentes und der Spielgewohnheiten.
Für das solistische Musizieren bieten sich kernige, elegante, obertonreiche Holzarten an, die sich gegenüber anderen Instrumenten gut durchsetzen.
Im Blockflötenensemble ist das klangliche Verschmelzen der Einzelstimmen wichtig: Hier werden weiche, füllige Instrumente bevorzugt, die sich leicht mischen.
Für Blockflöten, die besonders leicht in der Hand liegen sollen, ist Olive oder Castello-Buchsbaum sehr empfehlenswert.
Andere Spieler wiederum möchten gerne „etwas in der Hand haben”. Sie greifen eher zu den schwereren Hölzern, wie Grenadill oder Palisander.
Zur Wahl stehen europäische und überseeische Hölzer – sorgsam ausgewählt, gelagert und getrocknet.
Birnbaum
warm, grundtönig
spez. Gew. 0,65
Palisander
kernig, ausgewogen kräftig
spez. Gew. 1,05
Castello-Buchs
warm und hell
spez. Gew. 0,80
Olive
füllig, offen
spez. Gew. 0,85
Grenadill
tragfähig, elegant
spez. Gew. 1,2
Rosenholz
füllig, grundtönig
spez. Gew. 0,95
Kirschbaum
sehr leicht, hell und mischungsfähig
spez. Gew. 0,61
Ahorn
weich und leicht
spez. Gew. 0,63
Pflaume
kernig, feine Struktur
spez. Gew. 0,79
Satinwood
kernig, feine Struktur
spez. Gew. 0,79
Bauweisen der Epochen
Blockflötisten können heute aus einem Instrumentenangebot auswählen, das den reichen Wissensschatz verschiedenster Epochen widerspiegelt.
Renaissance- und Frühbarockblockflöten (1)
erkennt man an ihrer weiten, zylindrischen Innenbohrung und den relativ großen Tonlöchern. Die Außenform ist meist schlicht, mit sparsamen Verzierungen, wie wir sie zum Beispiel bei Hieronymus F. Kynseker (1636–1686, Nürnberg) finden. Charakteristisch für diesen Blockflötentyp ist der kräftige Klang vor allem in der Tiefe, der sich im Zusammenspiel gut mischt: Schließlich stand in diesen Epochen eher das Zusammenspiel als das solistische Spiel im Vordergrund.
Barockblockflöten (2)
sind durch eine komplizierte, unregelmäßig konische Innenbohrung und eher kleine Tonlöcher gekennzeichnet. Die Außenform der dreiteilig gegliederten Instrumente ist mit kunstvoll gedrechselten Ringen verziert, zum Beispiel bei den berühmten Blockflöten von Jacob Denner (1681–1735). Durch das ausgeklügelte Zusammenspiel aller baulichen Faktoren besitzen sie alles, was sie für die hochvirtuose Literatur der Barockzeit brauchen: schnelle, brillante Ansprache und Wendigkeit im Tonraum von über zwei Oktaven sowie Ausdruckskraft und ein ausgeglichenes Klangbild über alle Register.
Harmonische Blockflöten (3)
gehen mit ihren innovativen Baukonzepten über historische Vorbilder hinaus. Durch eine leicht konische Innenbohrung, durch die Verlängerung des Instrumentes mit Klappenmechanik gewinnen sie völlig neue klangliche Möglichkeiten und einen enorm erweiterten Tonumfang bis in die dritte Oktave hinein. Unsere Moderne Alt und die Helder-Blockflöten waren die ersten Modelle, die diesen Bautyp realisierten.
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Renaissance / Frühbarock: Kynseker
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Barock: Denner
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Harmonische Blockflöten: Moderne Sopran
Barocke und Deutsche Griffweise
Die meisten Schulblockflöten werden nach wie vor in beiden Griffweisen angeboten, so dass beim Kauf eine Entscheidung für die eine oder andere Griffweise ansteht.
Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der Ton F (Sopran), der bei der deutschen Griffweise zunächst einfacher zu greifen ist (gegenüber dem Gabelgriff der barocken Griffweise, s. u.). Doch muss bedacht werden, dass diese Vereinfachung mit gravierenden Intonationsmängeln erkauft wird, sobald man die Stammtonleiter des Instrumentes verlässt: Schon beim Ton Fis werden komplizierte Griffe notwendig, um noch eine saubere Intonation zu erreichen.
Moderne Blockflötenschulen haben deshalb ihre Methodik auf die barocke Griffweise ausgerichtet, die – bei entsprechender Vermittlung – auch für jüngere Schüler nicht schwieriger zu erlernen ist.
Ein häufiger Irrtum
Häufig werden die Doppellöcher C/Cis und D/Dis (Sopranblockflöte) als Kennzeichen der barocken Griffweise angesehen. Die Doppellöcher sind aber bei beiden Griffweisen möglich.
Die barocke Griffweise erkennt man leicht an dem im Vergleich zur deutschen Griffweise größeren Tonloch 5.
Blockflöten für Linkshänder?
Für viele Gegenstände des täglichen Lebens gibt es heute besondere Varianten für Linkshänder: Scheren, Dosenöffner usw. Ist es auch bei der Blockflöte sinnvoll, entsprechend gebohrte Blockflöten für Linkshänder anzubieten, bei denen die Hände „vertauscht“ sind?
Um die Frage der Linkshänderflöten zu beurteilen, sollte man sich zuerst mit den Anforderungen auseinander setzen, die eine Blockflöte an die Hände des Spielers stellt. Die Finger, die die vorderständigen Grifflöcher bedienen, sind einigermaßen gleichberechtigt (da gibt es für beide Hände leichtere und schwierigere Griffverbindungen). Der einzige Finger, der eine Sonderstellung einnimmt, ist der linke Daumen: Während die anderen Finger ihre Tonlöcher lediglich decken bzw. öffnen müssen, ist er für die sensible Arbeit des Überblasens zuständig. Dabei muss er vor allem bei den höheren Tönen nicht nur die saubere Ansprache, sondern auch die korrekte Intonation sichern. Das ist Feinarbeit pur! Wenn also Linkshänder überhaupt jemals gegenüber Rechtshändern im Vorteil sind, dann beim Blockflötespielen!
Wenn ein Schüler jedoch erst einmal auf einer Linkshänderflöte gelernt hat, wird er sein gesamtes „Blockflötenleben“ lang Sonderanfertigungen benötigen: Im Ensemble mal eben den Bass der Kollegin spielen? – Unmöglich! Im Musikgeschäft interessante Blockflöten ausprobieren? – Unmöglich! Auf diese Weise wird er überhaupt erst als Linkshänder „behindert“.
Einen Sinn haben Linkshänderflöten jedoch: Wenn eine tatsächliche Körperbehinderung, z. B. eine Verkürzung oder Unbeweglichkeit des linken Daumens oder des rechten kleinen Fingers vorliegt, dann ist eine Linkshänderflöte eine gute Alternative, weil sie dem Spieler unter Umständen erst ermöglicht, Blockflöte zu spielen. Für diesen Einsatzbereich bietet Mollenhauer bei einigen Schulblockflöten-Modellen auf Anfrage auch Linkshänderblockflöten an.
Ausführlicher Text: Gisela Rothe:
Blockflöten für Linkshänder
Mollenhauer-Team
Hier gehts zur Team-Seite.
Firmengeschichte
Firmenportrait: Wie alles anfing …
Die Geschichte des Markennamens MOLLENHAUER beginnt im Jahre 1822 mit einem kulturellen Impuls, der mit Johann Andreas Mollenhauer (1798–1871) seinen Anfang genommen hat und durch mehrere Generationen bis auf den heutigen Tag nachhaltig lebt und webt.
Wenn im vorliegenden Report in erster Linie Persönlichkeiten der Familie Mollenhauer genannt werden, so stehen diese stellvertretend für viele Männer und Frauen – Handwerker, Kaufleute, Musiker und Musikpädagogen –, die sich mit dieser Familie auf verschiedene Arten verbunden fühlen und ebenfalls von diesem Impuls entzündet, diesen verantwortungsvoll über nahezu zwei Jahrhunderte hinweg mitgetragen haben.
Der Name Mollenhauer verweist, wie viele andere Familiennamen, auf einen Beruf: Der Mollen- oder Muldenhauer stellte hölzerne Tröge und Kornschaufeln her – er haute Mulden. Solche Mulden wurden von Bäckern, Metzgern etc. und auch in den Haushalten zum Bereiten von Teig, Brät und ähnlichen Massen benutzt.
Die Familie des Firmengründers hatte allerdings mit dem Handwerk des Muldenhauers schon lange nichts mehr zu tun, als dieser 1815 im Alter von 16 Jahren im Rahmen seiner Ausbildung als Drechsler und Uhrmacher von seiner Heimatstadt Fulda aus auf Wanderschaft aufbrach.
Auf Wanderschaft
Wie aus seinem bis heute erhaltenen Wanderbuch (als PDF herunterladen 5,4MB) hervorgeht, verdingte sich Johann Andreas Mollenhauer insbesondere bei Holz- und Blechblasinstrumentenmachern, um sich auf dem Fachgebiet des jeweiligen Meisters kundig zu machen. Dies waren z. B. Carl Doke in Linz, zu dem er auf seiner Wanderung mehrfach zurückkehrte, Thumhard in München, oder Franz Schöllnast in Bratislava, damals Hauptstadt des Königreichs Ungarn, heute auch unter dem deutschen Namen Pressburg bekannt und Hauptstadt der Slowakei. So war etwa Franz Schöllnast ein bemerkenswerter Csakanbauer.
Nach gut sieben Jahren und mehr als viertausend Kilometern Wegstrecke kehrte Johann Andreas im Herbst 1822 in seine Heimatstadt Fulda zurück, um dort noch im gleichen Jahr sein Gewerbe als Instrumentenmacher anzumelden. Bereits ein Jahr später stellte er auf einer Ausstellung in Kassel seine ersten Flöten, Klarinetten und Oboen vor. Das Preisgericht unter der Leitung von Hofkapellmeister/Komponist Louis Spohr kam in seiner Beurteilung zu folgendem Ergebnis:
„Die Arbeit ist in allen drei Instrumenten gleich vorzüglich, sowohl im Holz, als auch in Messing und Silber ...“
Wenige Jahre darauf ernannte der Kurfürst von Hessen den so gelobten Handwerker zum Hofinstrumentenmacher. In seinen Geschäftsbüchern, die sich bis zum Jahre 1828 zurückverfolgen lassen, sind bis 1871, dem Jahr seines Todes, insgesamt 5559 verkaufte Instrumente aufgezeichnet, und zwar: „2422 Flöten, dazu 24 Csakane und 17 Flageoletts (davon 2 Doppelflageoletts), 2839 Klarinetten, 216 Fagotte, 37 Oboen und 4 Bassetthörner“ (siehe Mollenhauer, Otto: Chronik der Firma J. Mollenhauer & Söhne Fulda, Fulda 1993). Auch verschiedene Blechblasinstrumente finden wir in den Büchern notiert. Sein Kundenkreis reichte weit über die deutschen Grenzen hinaus bis nach Amerika.
Alle diese Instrumente konnte Johann Andreas kaum allein gebaut haben. In erster Linie wirkten wohl drei seiner Söhne dabei mit, von denen die beiden ältesten später eigene Werkstätten eröffneten – Valentin Mollenhauer als Blechblasinstrumentenmacher in Fulda und Gustav Mollenhauer als Holz- und Blechblasinstrumentenmacher in Kassel. Diese Kasseler Werkstatt ist heute insbesondere durch Doppelrohrblattinstrumente bekannt und seit drei Generationen im Besitz der Familie Schaub.
In seinem dritten Sohn Thomas Mollenhauer (1840–1914) fand der Firmengründer einen vielseitig begabten Nachfolger der Fuldaer Werkstatt J. Mollenhauer & Söhne. Dieser suchte nach der Ausbildung im väterlichen Betrieb seine Kenntnisse ebenfalls in der Fremde zu erweitern.
Die Böhm’sche Flöte
Für alles Neue im Musikinstrumentenbau aufgeschlossen, lernte Thomas von 1863 bis 1864 bei Theobald Böhm in München die neu entwickelte zylindrische Flöte kennen und deren kompliziertes Klappensystem zu bauen. Nach diesem Jahr kehrte er nach Fulda zurück, blieb aber mit seinem Münchner Meister weiterhin freundschaftlich verbunden. Bald darauf lieferte Thomas Mollenhauer seine erste „Böhm’sche Flöte“ nach Amerika. Dem Böhm’schen System folgend, entwickelte er eine Altflöte und verbesserte auf Anraten des Erfinders selbst erfolgreich dessen Piccolo. Theobald Böhm, der zunächst mit der Anerkennung seiner neuen Flötenkonstruktion einen schweren Stand hatte, äußerte in einem Brief (s. Sammlung Mollenhauer) vom 24. August 1878 an den jungen Mollenhauer seine Freude über dessen Geschäftstätigkeit zugunsten der Verbreitung seiner Erfindung.
„Thomas beschränkte seine Tätigkeit aber nicht nur auf den Flötenbau“, wie eine liebevoll zusammengetragene, ausführliche Firmenchronik seines Enkels Otto Mollenhauer (1920–2011) zu würdigen weiß: „Eine ungeheure Energie und Arbeitsfreude muss gerade in diesen frühen Berufsjahren in ihm gesteckt haben. So begann er, die beim Flötenbau gewonnen Erfahrungen auf die Klarinette zu übertragen. Bereits 1867 – er war gerade 27 Jahre alt – präsentierte er auf der Pariser Weltausstellung seine von ihm neu konstruierte Klarinette ‚System Thomas Mollenhauer’, ein Instrument mit vollkommen gedeckten Klappenlöchern und einem aufwendigen Klappenmechanismus."
Aber auch andere Neukonstruktionen wurden bekannt, so z. B. eine der U-Form des Fagotts nachempfundene Bass-Klarinette für die Marschmusik; des weiteren die so genannte „Deutsche Normalklarinette“ oder verschiedene Querflöten nach dem verbesserten Böhm’schen System.
Diverse Auszeichnungen und Medaillen aus Paris (1867), Wittenberg (1869), Wien (1873) und Berlin (1898) zeugen vom großen Ansehen der Instrumente aus der damaligen Mollenhauer-Werkstatt mit ihren rund zehn kunstfertigen Mitarbeitern.
Der wirtschaftliche Aufschwung seines Geschäftes ermöglichte Thomas im Jahre 1892 den Umzug aus seiner kleinen Werkstatt in der Vorstadt in ein weit größeres Gebäude in zentraler Lage Fuldas, wo zugleich Werkstatt, Musikinstrumentenfachhandel und Familie genügend Platz fanden.
Diese Erfolge konnten auch von Thomas’ Söhnen Josef (1875–1964) und Conrad Mollenhauer (1876–1943) fortgesetzt werden. Beide hatten sich zunächst im elterlichen Betrieb ausbilden lassen. Josef vergrößerte danach sein Können u. a. beim Fagotthersteller Heckel in Wiesbaden/Biebrich, während sein Bruder Conrad in Berlin bei E. Rittershausen, einem Flötenbauer, hinzu lernte. Von dort aus besuchte er einige Werkstätten in Markneukirchen im Vogtland. Hier galt sein Interesse der Instrumentenherstellung in großen Stückzahlen in Heimarbeit bzw. mit industriellen Arbeitstechniken und zu entsprechend günstigen Preisen. Um neben einer starken französischen, britischen und amerikanischen Konkurrenz, die sich solcher Herstellungsverfahren bediente, weiterhin existieren zu können, schien es den Brüdern nach ihrer Rückkehr in die väterliche Werkstatt geboten, die Herstellung grundlegend zu modernisieren. Außerdem spezialisierte sich Conrad Mollenhauer – als leidenschaftlicher Flötenspieler – auf den Bau von Böhmflöten und Piccolos, während sein Bruder Josef sich verstärkt dem Bau von Klarinetten und Trompeten widmete.
Gold aus Amerika
Mit dieser Entscheidung behielten die Brüder recht. Als ihre Flöten auf der Weltausstellung 1904 im amerikanischen St. Louis mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden, stand ihnen auch der amerikanische Markt offen.Die Zusammenarbeit der beiden Instrumentenbauer war allerdings nicht von großer Dauer: Im Jahre 1912 löste sich Conrad Mollenhauer aus dem Unternehmen, das noch heute, fast hundert Jahre später, als Musikfachgeschäft unter dem alten Firmennamen J. Mollenhauer erfolgreich fortbesteht, und eröffnete unter seinem Namen eine eigene Flötenwerkstatt.
Schon zwei Jahre darauf zerstörte der erste Weltkrieg die bis dahin mühevoll aufgebauten geschäftlichen Verbindungen in alle Welt. Die Not der Nachkriegszeit und die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1928 bestimmten in der Folge das Tagesgeschehen. In den wenigen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs nach 1933 beschäftigte Conrad Mollenhauer zwar wieder mehrere Mitarbeiter, unter denen sich auch sein ältester Sohn Thomas befand, der 1934 die Meisterprüfung ablegte. Doch im Verlauf der nationalsozialistischen Diktatur verlor das Unternehmen rasch an seiner zuvor weltweiten Bedeutung.
Neubeginn mit der Blockflöte
Gleichsam in einer Rückbesinnung auf die Instrumente seiner Vorväter ergriff Thomas Mollenhauer (1908–1953) unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs geschickt die Initiative und begann mit der Herstellung von Blockflöten. Auch den Querflötenbau seines während des Krieges verstorbenen Vaters setzte er in der väterlichen Werkstatt fort, die er unter dem Namen Conrad Mollenhauer weiterführte.
Die Blockflöte erlangte in der jungen, aufstrebenden Bundesrepublik eine ungeahnte Popularität. Die hohe Nachfrage wurde zusätzlich von der Tatsache gestützt, dass die produktionsstarken Instrumentenbauwerkstätten im Vogtland – bedingt durch die Teilung Deutschlands – zunächst nicht am westdeutschen Markt teilhaben konnten. Einige der von dort geflohenen Instrumentenmacher fanden bei Thomas Mollenhauer Aufnahme. Gemeinsam mit ihnen entwickelte er Produktionstechniken, die im wieder aufgenommenen Instrumentenbau von Beginn an handwerkliche und industrielle Fertigung kombinierte.
Gleich zu Anfang seiner Geschäftstätigkeit ging Thomas Mollenhauer eine Kooperation mit dem Musikverlag Bärenreiter ein, für den er Blockflöten in großen Stückzahlen fertigte. Außerdem fanden auch die Modelle Student und Solist, die er unter seinem eigenen Namen verkaufte, regen Anklang.
Eher unbewusst wurde mit der Entscheidung für den erneuten Bau von Blockflöten eine Brücke zu den Anfängen des Unternehmens geschlagen. Der Firmengründer Johann Andreas Mollenhauer hatte, wie oben geschildert, bei Franz Schöllnast in Bratislava den Csakan und das Flageolett kennen gelernt und solche Blockflöten später in seiner eigenen Werkstatt in Fulda mehrfach hergestellt.
Im Sinne dieser Familientradition steht der Name Mollenhauer geschichtlich heute für die mit weitem Abstand am längsten dem Blockflötenbau zugewandte Werkstätte.
Doch leider verstarb Thomas Mollenhauer im Jahr 1953 viel zu früh im Alter von 45 Jahren. Auf der Grundlage seiner Vorarbeit gelang seiner Frau Rosel Mollenhauer geb. Plappert (1911–2002) zusammen mit den Mitarbeitern die Entwicklung des Namens MOLLENHAUER zu einem Markennamen. Als ich, Bernhard Mollenhauer (geb. 1944), 1961 in das Unternehmen eintrat, zählten inzwischen über sechzig Menschen zu den Mitarbeitern des Hauses – und das, obschon zur handwerklichen Fertigung längst auch moderne technische Produktionsmethoden hinzugekommen waren und ständig verbessert wurden. Bedauerlicherweise verlor sich mit den Jahren das Interesse an der Weiterentwicklung der Böhmflöten, Klarinetten und Oboen, feste Bestandteile des Sortiments meiner Vorgänger. Wohl bauten wir noch bis zum Jahr 1997 mit einigem Erfolg neue Böhmflötenmodelle aus Silber und Gold, doch der Großteil der Bemühungen galt jetzt den Blockflöten, die seither immer qualitätsvollere Ausgestaltungen erfahren, etwa in Anlehnung an bekannte Blockflötenbauer der Renaissance- und Barockzeit wie Kynseker und Denner, aber ebenso durch innovativen Neuentwicklungen. Dabei geht es auch immer wieder um Instrumente mit hilfreichen Klappenkombinationen zum entspannten Greifen bis hin zu Einhandmechaniken für Menschen mit Behinderungen. Außerdem entwickelte sich in unserem Hause seit den 70er Jahren eine rege Seminartätigkeit zu pädagogischen, künstlerischen und instrumentenbauerischen Themen rund um die Blockflöte.
Netzwerk Blockflöte – soziale Herausforderung unserer Zeit
Inzwischen sind die Weichen für Fortführung des Unternehmens durch die nächste Generation gestellt: Mein Anliegen, die Zusammenarbeit und den fachlichen Gedankenaustausch mit Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in- und außerhalb des Unternehmens zu fördern, hat sich in reichem Maße verwirklichen lassen. Mit mir und meiner Familie ist zusammen mit den Mitarbeitern inzwischen eine vielseitig vernetzte, Verantwortung tragende Aufgaben-Gemeinschaft herangewachsen. Blickt man auf die Entwicklung des Unternehmens MOLLENHAUER als Blockflötenbauer in den letzten Jahrzehnten zurück, so lassen sich folgende herausragende Ereignisse und Erfolge aufzeigen:
1958 Weltausstellung Brüssel
Der noch jungen BRD ist es ein besonderes Anliegen, auf der Weltausstellung in Brüssel hochwertige Produkte aus dem Nachkriegs-Deutschland zu präsentieren. Wir gehören mit unseren Erzeugnissen zu den Ausstattern des deutschen Pavillons.
1965 Großbrand
Ein durch Brandstiftung verursachtes Feuer vernichtet den größten Teil der Werkstätten und der Lagerbestände an wertvollen Hölzern, Halb- und Fertigerzeugnissen.
1967 Umzug in ein eigenes Geschäftsgebäude
Großzügige und modern eingerichtete Arbeitsräume am Stadtrand von Fulda bieten uns neue Entwicklungschancen.
1984 Stiftung Warentest
Wir erhalten für unsere Schulblockflöte Student 1003 die beste Auszeichnung von allen getesteten, vergleichbaren Schulblockflöten in der deutschen Griffweise.
1991 Blockflötensprache und Klanggeschichten
In eigener Edition und mit neuen pädagogischen Impulsen ausgestattet erscheint die richtungweisende Sopranblockflötenschule von Gisela Rothe und Christa Ralf.
1997 wird sie zu einem fünfbändigen Schulwerk mit gleich lautendem Titel für den Einzel- und Gruppenunterricht erweitert. Dieses erscheint im Bärenreiter Verlag, Kassel.
1995 Mollenhauer-Logo
Der Markenname Mollenhauer schmückt sich mit einem Logo, das aus zwei sich zueinander öffnenden und ineinander greifenden, sichelförmigen Halbkreisen besteht.
Es will auf unser Leitbild hinweisen, um dessen Umsetzung wir uns nach außen gegenüber unseren Partnern und innerhalb unserer Betriebsgemeinschaft bemühen:
„Durch unsere Instrumente und unsere Leistungen rund um den Blockflötenbau wollen wir dazu beitragen, dass Menschen Freude am eigenen musikalischen Ausdruck gewinnen. Dafür arbeiten wir – im aktiven Dialog.“
1995 iF-Siegel für gutes Design
In diesem Jahr beginnt die Karriere einer Blockflöte in ungewöhnlicher Materialkombination: Unser Modell Prima aus Kunststoff und Holz, entworfen von Topel und Pauser Industrial Design, überzeugt mit hervorragenden Klangeigenschaften und einer modernen Formensprache bei der Außengestaltung das International Forum Design.
1995 Partnerschaft mit dem Blockflötenbauer Maarten Helder
Gemeinschaftlich bis zur Serienreife entwickelt, entsteht eine „Harmonische Tenorblockflöte“ – über drei Oktaven spielbar, mit vollkommen neuen dynamischen und klanglichen Möglichkeiten insbesondere für zeitgenössische Literatur, Jazz und Romantische Musik. Eine entsprechende Altblockflöte folgt 1997.
1996 Zusammenarbeit mit R. Strathmann
Wir übernehmen sein Patent für den individuell einstellbaren Block, den wir als technische Neuheit in einer Altblockflöte für gehobene Ansprüche präsentieren.
1996 Partnerschaft Mollenhauer & Joachim Paetzold und Nikolaj Tarasov
Mit ihnen gemeinsam entsteht ein weiteres Modell des Typs der Harmonischen Blockflöten: die Moderne Altblockflöte. Eine entsprechende Sopranblockflöte folgt 2001.
1997 Firmenjubiläum
Mollenhauer feiert nicht nur seine 175 Jahre, sondern darüber hinaus die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Firmen-Museums, der Erlebniswelt Blockflöte. Im gleichen Jahr erscheint die erste Ausgabe des Fachmagazins „Windkanal – das Forum für die Blockflöte“.
»Produkt des Jahres 1997«
Eine Auszeichnung für unsere Vollkunststoff-Sopranblockflöte Swing, verliehen vom Fachverband Kunststoff-Konsumwaren (FvKK, Sparte Freizeit).
1997 DA-Award
Auch Design Austria zeichnet das Blockflötenmodell Prima aus.
1999 Deutscher Musikinstrumentenpreis:
Unserer Denner-Sopranblockflöte in Birnbaum wird vom Wirtschaftsministerium der Bundesrepublik Deutschland der Deutsche Musikinstrumentenpreis verliehen. Unser Instrument setzt sich dabei „weit von den anderen Teilnehmerinstrumenten ab“ (Zitat der Jury).
2000 Partnerschaft Mollenhauer & Adriana Breukink
Mit Adri’s Traumflöte präsentiert Mollenhauer ein neues, außergewöhnliches Blockflötenmodell – eine klangvolle Schulblockflöte auf der Basis von Renaissance-Instrumenten.
2001 Werkstatt für Unternehmensentwicklung – mehr als nur Controlling
Als Basis für unsere innerbetriebliche Zusammenarbeit in allen Organen des Unternehmens entscheiden wir uns für ein Gestaltungs- und Entwicklungsmodell, das alle existenziell wichtigen Bereiche behandelt, und führen dieses gesamtbetrieblich und nachhaltig ein.

2002 Partnerschaft Mollenhauer & Morgan
Mollenhauer beschließt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Morgan-Workshop in Australien und übernimmt die Auswertung, Erhaltung und Weiterentwicklung des Vermächtnisses des bedeutendsten Blockflötenbauers der Neuzeit, Fred Morgan (1940–1999). Nach seinen Modellen und Aufzeichnungen entsteht eine Denner-Altblockflöte, die auf außergewöhnliche Weise den Charakter und die Vorzüge des Originalinstruments von Jacob Denner aufgreift.
2002 Ein neuer Slogan
Mollenhauer ändert den langjährigen Slogan. Aus „Innovation seit 1822“ wird „Lust auf Blockflöte“. Damit soll ausgedrückt werden, was unsere Werkstatt mit den BlockflötenspielerInnen, für die wir die Instrumente bauen, verbindet: die Begeisterung für die Blockflöte und ihre Musik.
2002 Gewinner des Internetpreises des Deutschen Handwerk
Der Internetauftritt der Firma Conrad Mollenhauer wird gewürdigt – unter 320 Mitbewerbern erhält Mollenhauer den mit 25.000 € dotierten 1. Preis des Internetwettbewerbes des Deutschen Handwerks, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und dem Wirtschaftsmagazin „Impulse“ ausgeschrieben wurde.
2007 Partnerschaft mit von Huene Workshop, Boston
Nach einer Vorlage von Friedrich von Huene entwickeln wir gemeinschaftlich eine C-Großbassblockflöte, die wir 2008 als Knickbass in unserer Canta-Serie und 2009 mit Anblasrohr in der Denner-Serie herausbringen. Gleichzeitig übernehmen wir für die Instrumente aus dem von Huene Workshop den Reparaturservice für ganz Europa.
2007„Blockflöten nach historischen Vorbildern. Fred Morgan – Texte und Erinnerungen“:
Im Mollenhauer-Verlag erschienen, von Gisela Rothe zusammengestellt, Texte und Erinnerungen von namhaften Blockflötisten, Instrumentenbauern und Künstlern zur Würdigung des Lebenswerks von Fred Morgan, ergänzt mit Fotos der Blockflötensammlung von Frans Brüggen.
2013 Hessischer Staatspreis Universelles Design
Die Mollenhauer Einhandblockflöte (Sopran) hat 2013 einen der 3 Hauptpreise des "Hessischen Staatspreis Universelles Design" gewonnen
200 Jahre Mollenhauer Holzblasinstrumentenbau
Anlässlich unseres Firmenjubiläums 200 Jahre Mollenhauer Holzblasinstrumentenbau hatten wir in 2022 im Vonderaumuseum Fulda eine Sonderausstellung. Das Video zeigt die Kuratorenfürhung mit Stephan Mollenhauer und Bernhard Mollenhauer.
Die genannten Schlaglichter machen deutlich, dass wir auch heute – über 200 Jahre nach Firmengründung – noch mit der gleichen Begeisterung zur Sache stehen und mit der gleichen Offenheit für die Bedürfnisse der Zeit und ihrer Menschen.
Lassen auch Sie sich von unserer Begeisterung anregen!
Flötenbaumeister
Johann Andreas Mollenhauer 1798–1871
(Firmengründer)
1840–1914
Joseph Nicolaus Mollenhauer
1875–1964
Conrad Adalbert Mollenhauer
1876–1943
Thomas Mollenhauer
1908–1953
Rosel Mollenhauer
1911–2002
Bernhard Mollenhauer *1944
Die Comfort-Tenöre
Alle Infos über die Comfort-Tenöre und deren Modelle finden Sie hier.